Mundartlich geprägter, häufig im Ruhrgebiet gebräuchlicher Begriff für ruhig, leise, still, schweigsam oder heimlich, verborgen.
Etwas stickum tun, heißt, eine Tätigkeit im Sinne von ruhig & ohne viel Aufhebens auszuüben bzw. sich mit einer Sache (eher gedankenversunken) zu beschäftigen, oder im Sinne von verstohlen und heimlich zu agieren, wie z.B. "sich wegschleichen" oder "etwas leise verschwinden lassen".
Auch kann jemand stickum sein oder werden als Reaktion auf eine Situation. Also eine unterschiedlich begründete Wortlosigkeit z.B. nach einer Diskussion/Auseinandersetzung (aus Unterlegenheit, Überlegenheit, Konsensbildung, Dialogverweigerung) oder einfach nur, um die Klappe zu halten.
Der Begriff leitet sich mit aller Wahrscheinlichkeit ab von "stiekum" (aus jidd. stieke "ruhig" zu hebr. šātaq "sich legen, beruhigen"). Im Niederländischen gibt es "stiekem" für heimlich.
"Der Kleine sitzt schon seit zwei Stunden da und spielt ganz stickum mit seinen Legosteinen."
"Ernie sagt, er hätte mit dem Rauchen aufgehört und dann verzieht er sich stickum in den Garten, um zu quarzen."
"Da hat sich doch jemand stickum eins von den abgezählten Plunderteilchen gemopst!"
Else: "Als die Tusse mich schlau machen wollte, hab' ich ihr erstmal erzählt, wo der Hammer hängt. Da war se ganz stickum." Erna: "Echt? Haste se stickum gemacht?!"