Jemand, der in einem Inbound-Callcenter arbeitet. Hunderte von Leuten, teils besoffen oder psychisch angeknackst, oft mit Sprachfehler, unverständlichem Akzent, Nuscheln oder Dialekt, häufig auch in ganz rudimentärem Deutsch, wollen etwas von einem, und man hat nur kurze Zeit. Ticktacktick, die Uhr läuft, man muss zu allen lieb und nett sein. Und man muss sich jeden Namen merken und aufschreiben oder eintippen, egal ob es Szymanszczsky, Schnederpelz-von-Blaublut-und-Gleichstrom oder Özügün ist. Das zehrt an den Nerven, macht konfus, die Leute sind oft aus Bagatell-, manchmal aber auch aus gutem Grund stinksauer, oft muss man hin-und herswitshen, weil am Vormittag für einen Versand und am Nachmittag für eine Versicherung gearbeitet wird, und man muss Quoten erfüllen und wird dazu noch beschissen bezahlt.
Nicht zu verwechseln mit den Telefonbanditen, die alten dementen Leuten Lotto-Tipp-Spiele andrehen wollen, oder für sonstigen Scheiß Werbung am Telefon machen. Ist zwar inzwischen verboten, interessiert die aber nicht. Ganz penetrant und eine wahre Pest waren die in den Neunzigern.
Heike: "Und dann sagte der noch, ob ich es nicht bei einem Callcenter probieren wolle. Nach einem Tag Klingeling würde ich da mit der Kettensäge durch die Firma rennen! Das macht mein Nervenkostüm nicht mit." Karo: "Ja, und du bist echt zu schade, um dich als Telefonsklave verheizen zu lassen oder Telefonbandit zu werden."