Der 'deutsche Michel' ist eine vermutlich schon in der Renaissance entstandene nationale Personifikation der Deutschen, die heute fast nur noch in der Karikatur Verwendung findet, denn sein auffallendste Merkmal ist wohl seine Schlaf- bzw. Zipfelmütze, seine traege Verkartertheit, seine Völlerei-bedingte Schwerleibigkeit, seine Verschlafenheit...
Er soll auf den Erzengel Michael (='Michel)' zurrueckgehen, dem Schutzpatron Deutschlands seit der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 955 und Schutzpatron der Christianisierung Europas. Weil er nur so sprach wie das gemeine dt. Volk und nicht das internationlistische Latein kann, eigenete er sich spaeter aber auch (etwa seit dem 30jaehrigen Krieg und dem 'Vormärz' als kulturemanzipatorischen Symbol, der so spricht wie ihm das Maul gewachsen ist -...leider hat er und das schläfrige Abendland seit dem viel verschlafen.
Kurt: "Heribert! -so'n einfälgiger 'deutscher Michel'! -sagt er doch tatsächlich, was er denkt"
Beatrice: "Heisst das, dass er so verschlafen gar nicht ist und deshalb vielleicht doch nicht unterm Enterhaken der Mondsichel aufwachen wird?"
Ferdi: "Kommt auf die derzeit zweitstärkste Kraft in Wahlumfragen drauf an..."